Die Welt erlebt eine globale Umstrukturierung der Struktur der chemischen Industrie, die sich auf Fragen der rechtlichen Regulierung, der Rohstoffe, der Umweltaspekte, der Neuausrichtung der wichtigsten Produktionsregionen und der Vertriebskanäle auswirkt. Der Artikel gibt einen Überblick über den europäischen Chemiemarkt, die Herausforderungen und die Aussichten für die chemische Industrie in den EU-Ländern.

Chemische Industrie in den europäischen Ländern

Europa ist heute der zweitgrößte Produzent von Chemikalien in der Welt. Das Volumen ihrer Produktion in der Europäischen Union belief sich im Jahr 2018 auf 542 Milliarden Euro, der weltweite Umsatz mit Chemikalien auf 3.475 Milliarden Euro.

Die europäische Chemieindustrie ist ein reichhaltiger Wirtschaftszweig, der ein wertvoller Teil der wirtschaftlichen Infrastruktur Europas ist. Die Entwicklung der europäischen Chemieindustrie zielt darauf ab, die Parameter einer wettbewerbsfähigen, emissionsarmen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus zu erreichen. Der Beitrag der chemischen Industrie zur EU-Wirtschaft wird im Folgenden zusammengefasst.

Rohstoffbasis für die chemische Industrie in Europa

Nach Daten aus dem Jahr 2017 fördert der nördliche Teil Europas etwa 5-6 % der weltweiten Öl- und Gasreserven. Sie werden vom Vereinigten Königreich, Dänemark, Norwegen und den Niederlanden gefördert. Außerdem gibt es in Europa mehrere große Kohlelagerstätten. In Deutschland: Aachen, Ruhrgebiet, Krefeld und Saarland. Im Vereinigten Königreich wird Kohle in den Becken von Wales und Newcastle abgebaut. Im Oberschlesischen Becken in Polen wird viel Steinkohle abgebaut. Braunkohlevorkommen gibt es in Deutschland, der Tschechischen Republik, Bulgarien und Ungarn.

Derzeit macht die Kohleindustrie in Europa schwierige Zeiten durch, da die Umweltanforderungen steigen und die Kohleverstromung schrittweise eingestellt wird. Die Verbraucher bevorzugen sauberes Gas und alternative Energiequellen. So wird beispielsweise in Deutschland bereits über die vollständige Einstellung der Kesselkohleeinfuhren diskutiert. Auch der Klimaschutz macht sich bemerkbar

Das Wettbewerbspotenzial der europäischen Chemie

Die Hauptvorteile des Chemiesektors in Europa sind sein günstiges Geschäftsumfeld und seine politische Stabilität, die im Vergleich zu Produktionszentren wie China und Indien deutlich höher ist.

Die großen europäischen Chemieproduktionsländer verfügen über eine bessere chemische Infrastruktur als Asien und Lateinamerika, einschließlich Transport, Lieferkette, Logistik und Energieversorgung.

Europas größte Chemieunternehmen

Gemessen am Umsatz ist die BASF das führende Chemieunternehmen in Europa, wie aus den Statistiken von 2022 hervorgeht. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz des deutschen Konzerns bei rund 68 Milliarden USD. Nachfolgend die Rangliste der führenden Chemieunternehmen in Europa nach Umsatz

BASF

BASF ist in sechs Segmenten tätig, darunter Chemikalien, Kunststoffe, Hochleistungsprodukte, funktionale Lösungen, landwirtschaftliche Lösungen sowie Öl und Gas.

LyondellBasell

An zweiter Stelle steht LyondellBasell, ein in den Niederlanden ansässiges Unternehmen mit einem Umsatz von 38 Mrd. USD. Das Unternehmen ist einer der weltweit größten Verarbeiter von Kunststoffen, Chemikalien und Erdölprodukten.

Air Liquide

Das französische Unternehmen Air Liquide mit einem Umsatz von 23 Mrd. USD rundet die Top drei ab. Über seine Tochtergesellschaften produziert und vertreibt es weltweit industrielle und medizinische Gase wie Flüssigstickstoff, Argon, Kohlendioxid und Sauerstoff. Das Unternehmen stellt auch Schweiß-, Tauch- und medizinische Geräte her.

Linde

Das deutsche Unternehmen Linde erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 18 Mrd. USD. Das Unternehmen fertigt und vertreibt Industriegase und bietet technische Dienstleistungen an.

Evonik Industries

Evonik Industries ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie mit einem Umsatz von 16 Mrd. USD im Jahr 2023. Das Unternehmen bietet verschiedene Produkte in den Bereichen Konsumgüter, Tiernahrung und Pharmazeutika an.

Covestro

Covestro ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Polyurethanen, einer Klasse von Kunststoffen. Der Umsatz des Unternehmens erreichte im Jahr 2023 15 Milliarden USD

Umicore N.V.

Umicore N.V. hat einen Umsatz von 15 Milliarden USD im Jahr 2023. Es handelt sich um einen belgischen, weltweit tätigen Materialtechnologiekonzern. Zu seinen Geschäftsbereichen gehören Materialwissenschaft, Chemie und Metallurgie. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Bereiche Katalyse, Energie und Recycling.

Brenntag

Brenntag ist ein weltweit führender Distributor von chemischen Produkten und Lebensmittelzutaten mit einem Umsatz von 14 Mrd. USD im Jahr 2023.

Johnson Matthey

Das britische Unternehmen Johnson Matthey hat einen Umsatz von 13,5 Mrd. USD im Jahr 2023. Das Unternehmen stellt Katalysatoren, pharmazeutische Materialien und Systeme zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung her.

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